Mit dem geplanten Nationalpark Hunsrück werden Buchenwälder unter Schutz gestellt, die in Europa als stark gefährdete Lebensräume gelten (mehr zu den Besonderheiten des Hunsrück).
Inmitten vielfältig genutzter Kulturlandschaften wird mit dem Nationalpark ein nutzungsfreier Raum geschaffen, in dem sich die Natur frei entfalten kann. Dadurch entstehen Lebensräume für besonders störungsempfindliche Arten und Freiräume für natürliche Prozesse ohne Einfluss des Menschen.
Unter einem großflächigen, dauerhaften Schutz können sich auf lange Sicht wieder alle Altersphasen und Entwicklungsstufen eines Buchenwalds entwickeln. Die entstehenden charakteristischen Alt- und Totholzstrukturen stellen bedeutende Lebensräume für gefährdete und hoch spezialisierte Arten (z.B. Alt- und Totholzbewohner, Urwaldreliktarten) dar. Besonders holzbewohnende Insektenarten (v.a. Käfer) sowie Pilze, Moose und Flechten profitieren.
Die Hoch- und Quellmoore an den Flanken der Quarzitrücken, die sog. „Hunsrückbrücher“ sind ein weiteres wichtiges Schutzareal und Alleinstellungsmerkmal des künftigen Nationalparks. Viele Flurnamen weisen auf weitere potentielle Bruchflächen hin.
Mit dem Rückbau von Entwässerungssystemen und der Renaturierung von Mooren sollen eine Wiedervernässung angestoßen und damit Feuchtbiotope reaktiviert werden. Dadurch werden Lebensräume für viele hierauf angewiesene Arten wieder lebendig.
So stellt der Nationalpark insgesamt einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Vielfalt des Lebens dar und ist zugleich herausragender Baustein für den landesweiten Biotopverbund in Rheinland-Pfalz.